Datum:	Samstag, 03.11.2001
Spieltag:	12
Stadion:	Arena "Auf Schalke" Gelsenkirchen
Zuschauer:	60.204 (ausverkauft)
Schiri:	Herr Wagner
Aufstellung FC:	Pröll     Reeb (76. >) Cullmann   Dziwior Keller Nessou (> 76.)           Sinkala   Springer   Scherz   Baranek   Kreuz     Kurth (60. >)         Donkov (76. >)         Reich (> 76.)
Tore:	0:1 Andrew Sinkala, 37. Minute (Video) 1:1 Ebbe Sand, 45. Minute 2:1 Andreas Möller, 55. Minute 3:1 Gerald Asamoah, 82. Minute
Spielbericht:	Lange habe ich mich auf den Besuch der neuen Arena "Auf Schalke" gefreut, aber nach der Niederlagenserie in den letzten Wochen überwog zuletzt doch eher die Angst vor einer erneuten Pleite. Vor dem Spiel wurde die neue Halle natürlich ausgiebig beäugt. Was fiel auf? Da ich mit einem befreundeten Schalker unterwegs war, parkten wir nur wenige Meter entfernt vom neuen Kasten. Den erstbesten Eingang nutzen wir zum Eintritt. Karte ins Lesegerät stecken, Leibesvisitation, durch den Metalldetektor (!!!), dann kam eine freundliche Dame, die uns erklärte, das wir hier falsch wären und so nicht zu unserem Block kommen würden. Dies erwies sich im Nachhinein als absoluter Schwachsinn, denn im Inneren der Halle kann man natürlich ganz rundherum laufen. Naja, sie schaltete unsere Karte wieder frei und wir durften einmal ums halbe Areal des Stadions laufen. Dann nochmal die gleiche Prozedur wie vorhin, zirka 2000 Treppen rauf, dann standen wir im "Flur" der Arena. Hier finden sich Toiletten, Buden und die Aufladestationen der "Knappen-Karte", dem Zahlungsmittel in der Halle. Schnell mal 30 Mark aufgeladen uns ran ans Essen. Hier hagelte es aber eine Enttäuschung nach der Anderen, denn sowohl die Pizza (einst das Paradestück der Schalker Gastronomie) als auch die Wurst und die Frikadellen waren eher zweitligareif. Der erste Blick in die Halle, die von Aufbau und Funktionalität stark an die heimische Kölnarena erinnert, war trotzdem überwältigend. Riesig gross, mit geöffnetem Dach und dem gigantischen Videowürfel. Da noch genug Zeit war gingen wir einmal halb im Flur der Halle herum und schauten ab und an Mal in die eigentliche Halle rein. Von allen Positionen konnte man gut sehen, von den Ledersitzen (!!!) in den Logen scheinbar am besten. Allerdings muss man festellen, dass man auf dem Sitzplatz im Oberrrang ähnlich weit vom Feld entfernt sitzt wie in Köln, trotz fehlender Laufbahn. Als das Vorprogramm startete bekamen wir dann auch einen Eindruck von der Soundkulisse. Man verstand teilweise sein eigenes Wort nicht mehr, zum Glück war das während des Spiels anders, denn die Schalker Fans waren eher ruhig. Vor dem Spiel wurde besonders Ewald Lienen sehr ordentlich begrüsst und mit der erwarteten Aufstellung ging es rein in die Partie. Unser FC versteckte sich in der Anfangsphase keinesfalls, kam aber nicht wirklich zu Torchancen. Besonders im Spielaufbau wurden aber einige teilweise gravierende Fehler gemacht und dadurch kamen die Königsblauen zu einigen guten Chancen. Doch die Latte und der glänzend aufgelegte Markus Pröll wussten einen Rückstand anfangs noch zu verhindern. Vorne waren unsere Spieler meistens zu sehr auf sich alleine gestellt, von nachrückenden Akteuren war nur selten etwas zu sehen. Und wenn man sich auf dem Flügel mal schön durchgesetzt hatte, brachte eine Flanke zumeist herzlich wenig ein, weil entweder nur Kurth alleine oder überhaupt niemand als potentieller Abnehmer in der Mitte stand. Dann kam die Lachnummer des Tages, als Matthias Scherz wegen Ballwegschlagens vom Feld gestellt wurde. Eine krasse Fehlentscheidung, denn der Schuss erfolgte aus der Bewegung heraus, Abseits war es auch nicht. Lienen tobte, die Fans auch, aber die Entscheidung stand. Also eine gute Stunde nur zu zehnt... Schalke erhöhte die Schlagzahl, aber dem FC gelang über Kurth und Sinkala ein Konter der Extraklasse, welchen Sinkala zum überraschenden 0:1 abschliessen konnte. Unhaltbar für Reck in den Winkel gedroschen, ein geiles Tor. Die Freude war riesig und alle dachten nur: Jetzt mit der Führung in die Pause gehen. Leider klappte dies nicht, denn nur Sekunden vor dem Pausenpfiff gelang Sand der mehr als überfällige Ausgleich. Unhaltbar für Pröll, vielleicht ein Fehler von Culli, der beim Kopfball zu spät kam. So ging es mit dem 1:1 in die Halbzeit, ein zu diesem Zeitpunkt schon sehr schmeichelhafter Spielstand aus Kölner Sicht. Nach dem Wechsel machten die Schalker ähnlich druckvoll weiter, logische Folge war das 2:1 von Andi Möller. Hier sah sein Gegenspieler Kreuz nicht ganz so gut aus. Die Schalker powerten weiter, Entlastung basierte beim FC nur auf Einzelaktionen, wie schon in Hälfte eins klaffte ein riesen Loch zwischen ballführendem Spieler und dem Rest der Mannschaft. Die Jungs kämpften zwar, aber es fehlte das Zusammenspiel und teilweise auch die Klasse. Viele kleine Fehler schlichen sich ein eine richtig gute Chance gab es nicht mehr. Schalke hingegen nutzte zum Glück nur noch eine weitere Chancen zum hochverdienten 3:1. Insgesamt kann man sagen, dass die Jungs zwar alles gegeben haben, dies aber nicht gereicht hat. In den entscheidenden Momenten war man einen Tick zu langsam, zwei Mal Culli, einmal Kreuz. Und hätte man nicht mit Markus Pröll einen überragenden Keeper gehabet - daran möchte ich gar nicht denken. Jetzt gilt es mehr als je zuvor, die Länderspielpause zu nutzen, um dann (natürlich mit Ewakd Lienen), die letzten Spiele des Jahres so gut wie nur irgend möglich zu gestalten! - CH Der Witz des Jahres, aber ein ganz schlechter .... die Gelbrote Karte für Matthias Scherz war ja wohl echt ein Witz. Erstens kein Abseits und zweitens aus der Bewegung heraus geschossen ..... nie und nimmer war das ein mutwilliges Ballwegdreschen und etwas mehr Fingerspitzengefühl hätte der Schiri echt beweisen können. Wie kann man dafür einen Platzverweis aussprechen??? Unfassbar, zumal der Schalker Möller in einer Szene kurz vorher das Leder mhr als offensichtlich auf die Tribüne drosch und (natürlich) völlig ohne Ermahnung davonkam. Aber so ist das wohl, wenn man dick unten drin hängt, da geht eben alles schief was schieflaufen kann. Nun ja, aufgrund dieses frühen Platzverweises war unser Team natürlich schnell auf der Verliererstrasse. Die kurzzeitige Führung konnte nicht mal in die Halbzeitpause gerettet werden, sondern es wurde solange unbedrängt in unseren Sechzehner geflankt, bis endlich der Ausgleich erzielt werden konnte. Und ohne Markus Pröll im Kasten wären wir letztlich wohl mit 7:1 untergegangen, aber wie gesagt "in Unterzahl". Ein geordnete, geschweige denn gefährliche Torchance hab ich von unserem FC auch nach dem Führungsteffer nicht mehr gesehen und hoffentlich kann man gegen die Pillen im kommenden Heimspiel in 14 Tagen wenigstens ein Unentschieden herausholen. Wie weiss ich zwar auch nicht, aber einen neuen Negativrekord mit sieben Niederlagen in Folge will ich auch nicht live im Stadion miterleben.....

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