2:1

Datum:	30.04.2000
Spieltag:	29
Stadion:	Müngersdorfer Stadion Köln
Zuschauer:	24.500
Schiri:	Bernd Hauer aus Celle
Aufstellung FC:	Pröll - Sichone, Lottner (84' Dziwior), Cichon - Voigt, Ojigwe, Hauptmann, Scherz (61' Dworrak), Springer - Donkov, Hasenhüttl (74' Cullmann).
Tore:	0:1 Jendrossek, 10. Minute 1:1 Springer, 20. Minute 2:1 Hauptmann, 58. Minute
Spielbericht:	Bundesliga, wir sind wieder da!!! Wer jetzt noch zweifelt, dem ist wirklich nicht zu helfen. Nach diesem zugegeben nicht sehr glorreichen Sieg haben wir nun wieder elf Punkte Vorsprung auf Platz vier, und das bei noch maximal 15 zu vergebenden Punkten. Aber gut, warten wir's mal ab und kommen zum Spiel. Markus Kurth war immer noch angeschlagen, für ihn stürmte Ralph Hasenhüttl, und der machte ein richtig gutes Spiel. Sein Sturmpartner war der ebenfalls gut aufgelegte Georgi Donkov. Auf der rechten Seite war Christian Timm, unter der Woche noch in der U-21 als Torschütze erfolgreich, leicht angeschlagen und Matthias Scherz durfte mal wieder ran. Als Manndecker spielte neben Thomas Cichon der vom Länderspiel zurückgekehrte Moses Sichone, Spasoje Bulajic saß schon wieder nur auf der Bank. In der Abwehr hat Ewald Lienen im Moment aber auch wirklich die Qual der Wahl! Motor im Mittelfeld war Ralf Hauptmann. Der FC begann, wie bei Heimspielen schon gewohnt, sehr Druckvoll und erarbeitete sich schnell gute Chancen, sogar ein Treffer durch Hasenhüttl sprang heraus, aber dieser wurde zurecht wegen Abseits nicht gegeben. Im direkten Gegenzug war die FC-Abwehr wohl noch etwas ungeordnet, bekam den Ball nicht weg und schwupps stand es 0:1. Aber anstatt, wie das Publikum, mit dem Schiri zu hadern, ging der Power-Fussball weiter und keine zehn Minuten später sorgte Christian Springer für den Ausgleich. Viele weitere, hochkarätige Chancen blieben in der Folgezeit ungenutzt und so ging es mit einem für Chemnitz schmeichelhaften 1:1 in die Pause. Nach der Pause zunächst das gleiche Bild: Der FC machte weiter Druck, Chemnitz verteidigte den Kasten mit elf Mann. Nach einer knappen Stunde dann aber die Erlösung, als Haube einen Abpraller von der Strafraumgrenze geschickt um Ex-FC-Keeper Ananiev herumdrehte und das Leder knapp neben dem Pfosten einschlug. Haube bekommt auf seine alten Tage echt wieder die zweite Luft... So, leider stockte das FC-Spiel nach diesem Treffer etwas und Chemnitz kam aus seiner kompakten Deckung wieder etwas heraus. Mit zunehmender Spieldauer kam die Hintermannschaft des FC auch ganz gehörig ins schwimmen, aber sowohl Markus Pröll als auch der Fussballgott verhinderten den Ausgleich. Die vom FC vorgetragenen Konter waren dagegen auch nicht immer wirklich zwingend, die beste Gelegenheit hatte Ralph Hasenhüttl, der einen Kopfball nicht mehr richtig drücken konnte und so nur die Latte traf. Als Schiri Hauer dann endlich abpfiff, war die Erleichterung und die Vorfreude auf die Bundesliga gross. Ich jedenfalls wünsche mir im August direkt ein Heimspiel gegen die Pillendreher! In diesem Sinne: Bundesliga, wir kommen!!! - CH Was für eine Zitterpartie. Dabei hatte es echt bombig angefangen. Die Bläck Fööss heizten vor Spielbeginn die Südkurve ein und gleich vom Anpfiff weg spürte man, daß unser Team heute unbedingt gewinnen will. Es ging sofort nach vorne und schon in der dritten Minute hatte Hasenhüttl, der für den angeschlagenen Kurth ins Team rückte, eine tolle Kopfball-Torchance, doch der Ex-Kölner und nun Chemnitzer Tormann Ananiev konnte klären. Kurz darauf verfehlte nochmal Donkov knapp und in der achten Spielminute dann der vermeintliche Führungstreffer für unseren FC. Die Stadionmusik lief bereits und Hasenhüttl bejubelte seinen Treffer außerhalb des Platzes, doch hatte er zwar am rechten Pfosten stehend eine Flanke verwandelt, aber am linken Pfosten stand Springer im Abseits. Das war zwar passives Abseits, aber der Assistent hatte seine Fahne oben und somit entschied der Schiri auf Weiterspielen. In der folgenden Konfusion folgte dann der direkte Gegentreffer, der das gesamte Stadion zum Ausrasten brachte. Die "Schieber Schieber" - Rufe müssten bis zum Dom gehallt haben und sind auch in unserem Downloadarchiv zu finden. Die Gemüter beruhigten sich auch nicht wieder, als Springer zum 1:1 ausglich, denn die Sprechchöre "Ohne Schiri habt ihr keine Chance" flammten immer wieder mal auf. Auf dem Rasen selber bestimmte den Rest der ersten Halbzeit eigentlich unser FC das Spielgeschehen, während die Gäste aus Chemnitz bei ihren Kontern stets gefährlich blieben. Meistens resultierten diese brenzligen Situationen jedoch in Patzern einiger unserer Akteure und wurden zum Glück nicht genutzt. So ging es mit einem Unentschieden in die Kabinen. Die zweite Halbzeit ging dann im Grunde genauso weiter mit einem spielbestimmenden FC und einer auf Konter ausgelegten Gastelf. Den Höhepunkt in dieser Partie dann das 2:1 durch Hauptmann, der nach schöner Ablage von Donkov das Leder ins lange Eck zirkelte. Überhaupt war Hauptmann heute einer der richtig starken Akteure und sein zweites Saisontor die gerechte Belohnung für seine tolle Arbeit. Anschließend kamen dann die Chemnitzer teilweise etwas aus der Deckung und hatten auch einige Möglichkeiten, die sie aber genauso versemmelten wie unsere FC-Helden bei ihren Konterchancen. Alles in allem eine nervenfressende Partie (ähnlich wie gegen Mainz), aber nur wegen des knappen Ergebnisses. Abschließend bleibt vielleicht noch zu sagen, daß die Chemnitzer Fans trotz ihrer nur kleinen Anhängerschar während der gesamten Partie ihre Mannschaft hörbar anfeuerte (Nachahmenswert), jedoch nach Spielschluß anscheinend zurecht von einer Großversammlung an Polizisten empfangen wurde, denn einige Idioten konnten Hetzszenen und Kloppereien mal wieder nicht sein lassen. Die Meute wurde aber schnell wieder auseinander getrieben, so daß ich zumindestens keine großartigen Aktionen mitbekommen habe. Tja, und unser FC? Mit jetzt 56 Punkten und nur noch fünf ausstehenden Partien sehe sogar ich jetzt den Aufstieg als "so gut wie geschafft" an und sollte im nächsten Heimspiel gegen den KSC doch auch rechnerisch perfekt gemacht werden - RUME

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