Mit diesem herrlichen Post heute Morgen in Facebook spricht unser Stadionsprecher Michael Trippel quasi allen aus der Seele. Aber der Reihe nach: Englische Woche in Deutschland, Jahresbeginn 2015, scheisse kalt draußen und Fastelovend im Anmarsch. Unser FC schlägt auswärts völlig schwache Hamburger verdient mit 2-0, der Heimfluch kehrt gegen Stuttgart zurück (0-0) und nun wartete die blaue Maus aus der Titanenpower-City of Paderborn für ein Duell der Aufsteiger in der Bundesliga. Die gesammelten 4 Punkte in einer Woche sollten, nein eher mussten zu 7 werden - wenn es denn kein Heimspiel wäre. Zwischendurch war ich noch mit Nicole und zehn anderen echt tollen Leuten Jnadenlos Jeck in der Mülheimer Stadthalle (sensationell toll) feiern und kam am frühen Samstag Morgen heim, um dann mit etwas Schlaf, guter Grundlage direkt weiter nach Müngersdorf zu ziehen. Dort wollte ich vor allem zwei Dinge: keinen Alkohol und keinen Gruselkick. Nun ja...

Kurz vor dem Anpfiff gaben sich noch KASALLA die Ehre mit der "Stadt met K..." (saustarkes Lied). Die waren doch noch letzte Band in der letzten Nacht ;-) Und dann sollte es bei einem mal wieder fast vollen Stadion endlich los gehen. In den Tagen zuvor hatte unser Abwehrchef Dominic Maroh noch seinen Vertrag bis 2018 verlängert, was mich sehr freut. Und vor dem Spiel selber gab es dann doch noch einige Veränderungen. Der Matchwinner von Hamburg, Risse, wurde für eine quasi Doppel-Spitze Finne / Ujah "geopfert", Peszko landete nach zwei eher miesen Spielen zuletzt auf der Bank, für ihn durfte dann mal wieder Svento ran, der Rest wie gehabt. Das Spiel wurde von Schiedsrichter Dingert geleitet und los ging das Ganze.

Deutlich besser als das vorherige Gekicke gegen den VfB startete dieses Spiel, zumindest was das Spielerische angeht. Deutlich mehr Spielanteile hatte unser Team und zaghafte aber kaum zwingende Chancen, immerhin gab es einige Eckbälle für unseren FC, was ja auch gegen Stuttgart so gar nicht statt fand. Dennoch war es eher ein Ball hin und her Geschiebe, viel Gebolze, Paderborn kämpfte in der Abwehr sprichwörtlich mit Mann und (blauer) Maus und man merkte, dass die 8 Gegentore in den letzten 2 Spielen die Ostwestfalen aufgerüttelt haben. So ging es dann bei eisigen Temperaturen und dem Stand von 0-0 in die Pause und irgendwie war ich unzufrieden mit dem Ganzen hier.

Okay, hätte man mir vor der Saison erzählt, dass wir am 20. Spieltag gegen Paderborn um den 10. Tabellenplatz kämpfen, hätte ich da genommen. Doch hier und heute wollte ich mehr, denn zu sehr war zu erkennen, dass wir das klar bessere Team sind und waren. Wenn auch ohne große Torgefahr. Einzig Bard Finne hatte den Ball 1-2 Mal toll auf dem Fuß, wusste daraus aber nix sinnvolles zu machen - leider.

Für die sorgten dann direkt mal nach dem Seitenwechsel die Gäste: Der in Köln geborene Kachunga prüft unseren Timo Horn, der seine ganze Klasse ins Spiel bringen muss, um hier den Rückstand zu verhindern. Zuvor haut ein Paderborner frei vor unserem Tor den Ball ans Aluminium - na Danke! Konsequenz daraus war, dass unser Trainer dann in Minute 57 den Doppelwechsel vollzog und seinen Sturm komplett auswechselte (Höchststrafe) und Risse und Osako ins Spiel brachte. Und zumindest das sollte sich spielerisch auszahlen.

Neben dem saustarken Kevin Vogt und dem emsigen Halfar kam nun auch via Risse mächtig Dampf auf den Rasen, Osako gefiel mir auch gut. Trotzdem näherte sich unser Team dem gegnerischen Tor zu wenig. Ein toller Lupfer von Vogt über den Gäste-Keeper landet neben dem Tor. Mist. Und alle anderen Versuche waren deutlich besser als in Halbzeit 1 oder gegen Stuttgart, aber eben nicht drin im Tor. Es kam dann noch Nagasawa ins Spiel, der den total schwachen Svento ablöste und auch er machte viel Gutes und Richtiges, leider sprang nix zählbares dabei raus. Sehr ärgerlich.

Bald war dann Schluss in Müngersdorf und wieder mal ein mageres 0-0 im heimischen Stadion. OK, ist nach wie vor ein Ergebnissport und 5 Punkte aus 3 Spielen sind ansich nicht der Weltuntergang. Wenn man aber auf die Gegner in diesen 3 Spielen und die Gegner in den kommenden Spielen schaut, dann wird einem schon Angst und Bange. Am kommenden Karnevalssamstag steht zum Beispiel das rheinische Derby bei Borussia Mönchengladbach an. Puh!

Und so gab es dann auch noch am Ende des Tages (und vor dem Döner) einige herrlich leckere Mühlen Kölsch im Brauhaus Pütz mit Torsten (wir haben als Kinder einst auf dem Hof gekickt, der FC wollte uns trotzdem nie verpflichten) und zwei anderen netten Jungs. Nüchtern war nach so einem Spiel schwer. Ich bin mal auf Samstag gespannt. Ab sofort versuchen wir es mal wieder mit Hoffen und Beten - und "Come on FC!"