Datum:	Samstag, 27.08.2005
Spieltag:	3
Ausgangslage:	1. FC Köln: 4. Platz, 6 Punkte, 4:2 Tore 1. FC Kaiserslautern: 7. Platz, 3 Punkte, 6:5 Tore
Stadion:	Rhein Energie Stadion Köln
Zuschauer:	50.000 (ausverkauft)
Schiri:	Dr. Helmut Fleischer
Aufstellung FC:	Wessels               Lell (76. >) Sinkiewicz   Matip (46. >) Springer Scherz (> 76.)     Lurling (> 46.)                 Grammozis (64. >)         Mokhtari (> 64.)               Streit   Guié-Mien   Feulner             Madsen   Podolski
Tore:	0:1 Halil Altintop, 19. Minute 0:2 Halil Altintop, 79. Minute 1:2 Matthias Scherz, 81. Minute 2:2 Lukas Podolski, 90. Minute 2:3 Erwin Skela, 93. Minute (Foulelfmeter)
Spielbericht:	Was war vor dem Spiel gegen Lautern nicht alles gesagt und geschrieben worden? Letzte Woche die Klatsche im Pokal in Offenbach, dann die erstmalige Nominierung von Lukas Sinkiewicz für die Nationalmannschaft und jetzt unser ewiger Angstgegner aus Kaiserslautern. Ich selber kann mich an keinen Sieg gegen die Pfälzer erinnern, im Gegenteil, mir fallen da nur negative Erlebnisse ein, Gegentore von Stefan Kuntz und Igli Tare, sowohl auswärts als auch zu Hause. Und in der Tat, 16 Jahre lang hatten wir vor dem Spiel keinen Sieg mehr gegen den heutigen Gast aufweisen können, und leider sollte das auch so bleiben. Vor erneut ausverkauftem Haus lief die Truppe von Uwe Rapolder fast in gewohnter Formation auf, lediglich der zweite defensive Mann im Mittelfeld wurde nach Sinkalas roter Karte geopfert und dafür wurde mit Madsen ein echter Stürmer gebracht. Neuzugang Mokhtari blieb zunächst auf der Bank, ebenso der erstmals fitte Alpay. Die Gäste haben für mich eine Mannschaft ohne Bundesligaformat, mit Auslaufmodellen wie Sforza und Jancker, Schönlingen wie Engelhardt und Eintagsfliegen wie Altintop, einzig Skela machte mir Sorgen. Und die ersten Minuten gaben unsere Jungs auch mächtig Gas, spielten die Gäste an die Wand, vergaßen aber den Torabschluss. So nach zehn Minuten wurden die Lauterer mutiger. Sie spielten jetzt ähnlich wie der FC in Stuttgart und kamen immer wieder über die wendigen und pfeilschnellen Stürmer Altintop und Sanogo zu guten Kontern. Unsere Jungs fielen jetzt in ein Loch und spielten viel zu umständlich, die Stürmer sahen den Ball meistens nur aus sicherer Entfernung. Aus abseitsverdächtiger Position nickte Altintop dann zum 0:1 ein und unsere Defensive wackelte nun. Stefan Wessels vereitelte einige gute Chancen der Lauterer und die einzige gute Aktion nach vorne hatte Podolski, der schön steil geschickt wurde, mit seinem Schuss aber am Bein des Keepers Macho scheiterte. Mehr war nicht in Hälfte eins. Ein Rückfall in alte Zeiten? Nach dem Wechsel kam Lurling für Matip, der vorbestrafte Grammozis gab nun den Libero. Und der Holländer spielte toll auf. Jede seiner Aktionen hatte Hand und Fuss und die Gäste wurden jetzt in der eigenen Hälfte eingeschnürt. Die beste Chance hatte dann Madsen, der es aber nicht schaffte den FCK-Keeper zu umspielen. Die Gäste setzten einige Male zum kontern an, blieben aber zunächst ungefährlich. Dann kam erstmals Mokhtari zum Einsatz. Sicher, er war bemüht, aber da war noch viel Sand im Getriebe. Die Flügelzange mit Streit und Feulner lahmte auch und so war es oftmals nur Gewurschtel vor dem Lauterer Strafraum. Hinten ging es bereits seit der 46. Minute Mann gegen Mann, und gute zehn Minuten vor dem Spielende nutzte Altintop dies zu seinem zweiten Treffer. Er löste sich von Springer und nickte eine gute Flanke präzise zum 0:2 ein. Die vermeintliche Entscheidung, doch quasi im Gegenzug schaffte der gerade eingewechselte Scherz das 2:1. Der Ball kam irgendwie durch die gesamte FCK-Deckung hindurch und Scherz knallte ihn humorlos ins lange Eck. Die Freude währte aber nur kurz, denn jetzt gab es eine offene Schlacht. Zunächst fast ein Eigentor von Pletsch, dann konnte Macho einen Kopfball von Mokhtari so gerade noch parieren. Und als die Show schon fast zu Ende war, fiel doch noch der Ausgleich. Podolski bugsierte den Ball in der Schlussminute mit Kopf und Schulter zum Ausgleich ins Tor. Der Jubel war gerade verebbt, da kam es zu tumultartigen Szenen im Kölner Strafraum. Zandi war gestürzt, eine ganz dreiste Schwalbe! Und Schiri Fleischer fiel böse darauf rein, in der 93. Minute! Die Proteste dauerten eine Weile, dann kam Skela und traf präzise in den Winkel zum 2:3. Unglaublich. Doch das Spiel war noch nicht aus, einen hatten wir noch: Einen Freistoss von halblinks, ca. 18 Meter vor dem Tor. Streit lief an, verzog aber knapp. Dann war Schluss. Wie schon nach dem Elfmeter stürmten die Jungs gleich alle zum Schiri um zu protestieren, doch es nützte ja nichts mehr. Die erste Saisonniederlage war perfekt, und wenn man sieht wie ideenlos unsere Jungs über weite Strecken afgetreten sind, darf man sich nicht mal grossartig beschweren. Podolski hatte 90 Minuten lang Engelhardt auf den Füssen stehen und es fehlte halt ein weiterer Mann, der mal was überraschendes tut. Guié-Mien war oft am Ball und sehr bemüht, aber meistens war der letzte Pass nicht gut genug. Madsen rackerte auch viel, bekam jedoch kaum Bälle. Und die zuletzt gute Flügelzange spielte heute zu viel klein klein. Schade eigentlich. Doch mit sechs Punkte aus drei Spielen stehen wir immer noch gut da, und jetzt muss halt gegen den BVB, Gladbach und Leverkusen gepunktet werden. - Chris

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