Saison 2000/2001

[www.GeissbockFans.de]
[Bayer 04 Leverkusen] 4:1 [1. FC Köln]
Datum: Samstag, 10.02.2001
Spieltag: 21
Stadion: BayArena Leverkusen
Zuschauer: 22.500 (ausverkauft)
Schiri: Unser Freund Helmut Krug
Aufstellung FC:
    Bade    
  Sichone Cichon Keller  
  Dziwior
(81. >)
 
Keller
 
  Bulajic
(> 81.)
     
Scherz
(63. >)
  Lottner
(81. >)
 
Springer
Kreuz
(> 63.)
  Donkov
(> 81.)
   
    Arveladze    
    Timm    
Tore: 0:1 Dirk Lottner, 8. Minute (Foulelfmeter) (Video)
1:1 Lucio, 57. Minute
2:1 Michael Ballack, 65. Minute
3:1 Oliver Neuville, 78. Minute
4:1 Lucio, 90. Minute
Spielbericht:
[Christian spricht]

Bayer gegen den FC - endlich mal wieder die Chance ein Derby zu gewinnen. Optimistisch wie immer fuhr ich nach Leverkusen. Vom Parkplatz ging's mit dem Pendelbus zum Stadion. Mein Gott, wie lange ich kein Bus mehr gefahren war... Am Stadion herrschte dann mehr Rummelplatzatmosphäre als Fussballvorfreude. Kiddies spielten Human Table Soccer und sehr viele Leute suchten noch Karten. Was man der BayArena mal ganz klar positiv anrechnen muss ist Henry Maske's McD-Filiale quasi im Stadion. Noch schnell einen Anti-Bayer-Schal gekauft und frisch gestärkt ging es zum Block. Dafür musste ich einmal ums Stadion rennen. Der Polizeiauflauf erinnerte an ein Großdemo oder ähnliches. Vor dem Block dann die Eingangskontrolle. Ich musste alle Taschen leeren, mein Schlüsselanhänger war zu groß und meine kleine Digi-Cam war dem Ordner auch ein Dorn im Auge. Er musste erst zwei Kollegen sowie einen zufällig danebenstehenden Rentner fragen, ob das OK wäre, dann durfte ich rein. Echt lästig!!! Der Block war schon eine gute Stunde vor dem Spiel gut gefüllt, wogegen der Bayer-Block noch quasi leer war. So konnte man sehen, wie schön die Choreo-Pappen verteilt worden waren... Uns war es ja verboten worden, Fahnen, Doppelhalter und ähnliches mitzubringen. Super Sache! Schon vor dem Spiel sang man sich ein, dann kamen die Spieler. Besonders "Fussballgott" Thomas Cichon wurde gefeiert. Von Seiten der Bayer-Fans war nichts zu hören. Das Stadion füllte sich weiter und bei "Steht auf wenn ihr Kölner seid" stand das halbe Stadion. Neben den beiden Fanblocks war auch die Gegentribüne bei den Kölner Fans sehr beliebt. Neben den Karnevalseinlagen (mit kölschen Liedern) präsentierte Bayer vor dem Spiel noch ein Fanquiz. Lustiger Weise mit der Frage, wann Bayer Meister der Regionalliga war! Dann liefen die Spieler ein, begleitet von einer riesen Bayer-Choreo, die ich nicht so ganz kapiert habe. Bei uns war's die erwartete Aufstellung, lediglich Arveladze rücke für den verletzten Kurth in den Sturm. Das Spiel begann und man konnte schon am Anfang erkennen, dass der FC ziemlich defensiv eingestellt war. Bayer machte das Spiel und unsere Jungs wollten kontern. Direkt zu Beginn des Spiels dann ein kurzer Schreck: Keller spielt einen Rückpass zu Bade, und der trifft mit seinem Befreiungsschlag voll den heranstürmenden "Stasi-Ulf" Kirsten. Der Ball rollte zum Glück knapp neben dem Tor vorbei. Dann ein langer Pass von Scherz auf Timm, der läuft Nowotny weg und der berührt ihn im Strafraum oder kurz davor. Schiri Krug zögerte und gab dann doch Elfmeter! Die Bayer-Spieler protestierten ziemlich heftig, wie nach jedem kleinen Rempler auch. Lottner war's egal, er versenkte sicher zum 0:1. Von da an war die Stimmung bei uns noch besser, und ich stand das ganze Spiel auf meinem Sitz, an hinsetzen war nicht zu denken. Bayer erhöhte den Druck und unsere Abwehr hatte mächtig was zu tun. Bereits nach 20 Minuten wurde jeder Befreiungsschlag heftigst bejubelt, an vernünftige Konter war eigentlich kaum zu denken, denn auch Timm und Arveladze mussten hinten aushelfen. Schon während der ersten Hälfte hatte Bayer knapp 10 Ecken, der FC dagegen keine. Großartige Chancen sprangen für die Werkself jedoch nicht dabei heraus. Es fiel auch auf, dass die Bayer-Kicker nach jedem Foul wild gestikulierend zum Schiri rannten und sich beschwerten. Besonders schlimm war mal wieder Ulf Kirsten, der dann auch mit lauten "Stasi-Sau"-Rufen bedacht wurde. Daraufhin kam er zum Kölner Block und machte eine unfeine Geste. Was für ein Penner! Ausserdem bekam Ex-FC'ler und jetzt Bayer-Co-Trainer Pierre Littbarski einige derbe Judas-Rufe ab. Meiner Meinung nach sehr berechtigt! Das Spiel plätscherte so dahin und bis zur Halbzeit konnten wir die Führung noch retten. Zu diesem Zeitpunkt war meine Stimme schon fast weg und die Bayer-Fans entrollten einige unfeine Transparente. Sehr schön! Zur zweiten Hälfte kamen die gleichen Spieler wieder auf's Feld, die auch in die Kabine gegangen waren. Nun legte Bayer noch einen Zahn zu. Der Druck wuchs und wir konnten uns minutenlang nicht aus der eigenen Hälfte befreien. Der erste vielversprechende Konter seit langer Zeit lief dann über die linke Seite. Christian Timm marschiert in Richtung Bayer-Gehäuse, Arveladze in der Mitte. Sie spielen zwei gegen zwei. Aber Timm kommt am Abwehrspieler nicht vorbei. Der Gegenzug läuft, ein Doppelpass, dann steht Lucio frei vor Bade und markiert den überfälligen Ausgleich. Eigentlich hatte ich schon erwartet, dass die Jungs bei einem Gegentor einbrechen würden, aber es wurde noch ganz heftig. Schnell stand es 3:1 für Bayer und unsere Jungs hattem dem Bayer-Zauber wirklich nichts entgegenzusetzen! Bayer war im Rausch und nahm uns gnadenlos auseinander. Ze Roberto spielte Culli in der zweiten Hälfte mehrfach Knoten in die Beine und Lucio war als Manndecker Bayer's bester Angreifer. Der bedauernswerte Alex Bade im Tor war trotz der vier Gegentreffer noch einer unserer besten Spieler! Gut zehn Minuten vor dem Ende verliessen die ersten FC-Erfolgsfans die BayArena. Super Sache! In der Schlussminute fiel dann noch das 4:1 und das Spiel hatte irgendwo ein standesgemässes Ende gefunden. Auch in dieser Höhe! Bayer war an diesem Abend mindestens zwei Nummern zu groß für uns, dass muss man neidlos anerkennen. Nach dem Spiel ging's wieder mit dem Bus zum Auto und dann ziemlich gefrustet nach Hause. Das war echt bitter! Nun geht's am Sonntag gegen den FCK schon wieder um die Wurst. Dann wären drei Punkte mehr als wichtig! - CH

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[Rume spricht]

... und so ging es "Dank Premiere" am späten Samstagabend auf in den Kommerztempel Bay-Arena, um sich die (erwartete) Niederlage anzuschauen. Rund um das Spiel wurde mit Show, Show und nochmals Show geradezu gewuchert, so dass es selbst wir FC-Fans zu Beginn schwer hatten, unsere gewohnte Warmsing-Phase und so aufzuziehen. Überlaute Darbietungen eines Kinder-Prinzenpaares mit einem Vollplayback-Song (nerv), eine Hampeltruppe im Dressurreiter (-innen) - Look machte ihren Stechschritt-Tanz nach kölscher Karnevalsmusik (nochmehrnerv) und in der Halbzeitpause ein nicht mal mehr mittelmäßiger Möchtegern - "DJ Ötzi", der garniert von südländischen Hupfdohlen seinen Rohrkrepierer ins Stadion ausbrachte .... ach du Scheisse. Abgerundet wurde das alles natürlich durch ein Stadionquiz, einem tollen Vorab-Trailer mit Bayer-Sportwagen der quer durch die wahre Rheinmetropole fliegt (hach, war der cool), Animateure überall, einer vom Chemiewerk bezahlten Choreo und ständig laufenden Videoleinwänden. Das angesichts solcher Unterhaltung kaum noch echte Stadionstimmung, geschweige denn "Derbyfieber" ausbrechen kann, wird da wohl jedem klar sein, oder? Wenn ich SOWAS geboten bekomme, dann kann ich im Grunde auch Zuhause vor der Glotze bleiben, denn in Sachen "kommerzielle Präsentation" wird mir dort derselbe Mist geboten.... nur dass ich die Glotze bei Bedarf leiser stellen kann. Um dieses Thema dann auch abzuschliessen sag ich nur noch einen Satz: Wenn es die Zukunft des Bundesliga-Fussballs ist, dass das eigentlich Wichtige des Abends (nämlich das Spiel!!!) nur eine Unterbrechung zwischen den Showblöcken wird, dann brauche ich nicht mehr ins Stadion zu gehen, sondern bleib zuhause vor meiner Flimmerkiste. Doch kommen wir dann endlich zur Partie, in der es erwartungsgemäß für unseren FC nicht viel zu holen gab. Zwar ging unser FC durch einen fragwürdigen Elfer schon in der achten Spielminute mit 1:0 in Führung, musste dann aber eine Abwehrschlacht über sich ergehen lassen, wie ich es schon längere Zeit nicht mehr erlebt habe. Okay, die zusammengekaufte Werkself steht natürlich auch nicht zu Unrecht dort oben in der aktuellen Tabelle, aber dass wir mit diesem eigentlich tollen Zwischenergebnis nicht mal mehr zum Kontern kamen, war schon beängstigend. Wenn Alex Bade, der für den immer noch grippeerkrankten Markus Pröll zwischen den Pfosten stand, nicht gewesen wäre, hätte man schon zur Halbzeit mit 4:1 hinten liegen können, wenn nicht sogar müssen. Mit absolutem Pulsrasen kam dann aber der Halbzeitpfiff und alle waren sich einig, dass wir sehr sehr glücklich in Front lagen. Im Grunde gab es nur die Hoffnung, dass Ewald eventuell noch einen Trick in der Hinterhand besitzt, wie man diese Bayer-Sturmwelle auch noch weitere 45 Minuten überstehen könnte. Dem war dann aber leider nicht so und als das 1:1 fiel, war auch der Bann gebrochen. So gab es dann die insgesamt schon fast obligatorischen vier Gegentore in Leverkusen und man durfte wieder die Heimreise antreten. Anzumerken sei nur, dass es am Einsatzwillen und an der Kampfbereitschaft unserer Mannschaft nicht gelegen hatte, dass man hier und heute unterging. Nein nein, es war einfach das glasklar bessere Team, das gesiegt hatte. Man muss auch zugeben können, dass die Leverkusener ganz einfach stärker waren ... und das in allen Mannschaftsteilen. Wenn unsere Kicker in Ballbesitz gelangten, dann gab es selten zwei Sekunden am Stück ohne gegnerische Attacken, was dann zwangsläufig zu Fehlern und Stochereien führte. Dass den Leverkusenern angesichts der gezeigten Power nicht die Kondition verging, gebührt ebenfalls Respekt. Weniger Applaus dagegen aber, dass trotz dieser Truppe, trotz dieser Leistung und trotz des Potentials noch kein Meistertitel bislang herausgesprungen ist. Ebenfalls seltsam, dass auch auf internationalem Parkett in den letzten zehn Jahren nichts nennenswertes herausgesprungen ist. Auch das ständige Versagen bei sämtlichen Spielen, in denen es "um die Wurst ging" (Unterhaching, Maribor, Athen, ...) ist seltsam. Ob es am eingekauften Kader liegt, der ohne Herz und Lebensblut seine tägliche Arbeit abspult und nur gelegentlich mal Vollgas (wie heute?) fährt? Hoffen wir einfach, dass es weiterhin so bleibt :-) Oder dass vielleicht der Konzern irgendwann die Lust am Spielzeug "Fussballverein" verliert und in Leverkusen dann ein ähnlicher Lebenslauf wie schon in Krefeld einsetzt. Oder aber der Bayerkonzern wird von einem anderen Unternehmen geschluckt, der dann sämtliche Abteilungen fallen lässt, der keinen Profit einfährt. Mal schauen, was die Zukunft bringt. Als Anhänger von Bayer Leverkusen würde ich jedenfalls immer mit der Angst solcher Zukunftsperspektiven leben müssen, falls die überhaupt soweit denken können :-)

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