Nach der Begrüßung durch das Präsidium und der Vorstellung der anwesenden "Sitzungsleitung" (in Köln nennt man sowas auch "Elferrat") wurde an die Verstorbenen gedacht, die besonders langjährigen Mitglieder geehrt und ebenso langjährig tätige Menschen für den Verein vorgestellt und geehrt. Die Beschlußfähigkeit fest gestellt und dann konnte es los gehen. Den Anfang machte dabei unser Trainer, Peter Stöger, auf der Bühne, der mit einer launigen aber trocknen und netten Rede und in einem Interview noch einmal das Saison- und Vereinsziel feste untermauerte: Platz 15. Mehr gerne, aber Klaßenerhalt steht über allem. Richtig so! Auch erklärte er, wie stolz er auf seine Jungs sei, wie wohl er sich beim FC und in Köln fühle und eben auch begeistert sei, daß Köln nun mit Jonas Hector wieder einen Deutschen Nationalspieler stellen würde.

Dann kam es zum Bericht des Vorstandes, den Präsident Werner Spinner sehr gut vortrug und dann zu einem Thema kam, das ihn und die Halle fast nicht mehr los lies: Fankultur! Sachlich und rhetorisch gut teilte er gut aus, verteidigte die vielen treuen, guten und friedlichen Fans, gab aber auch Polizei, Medien und den leider unvermeidlichen Chaoten Schuld für Auswüchse in der Bewährung, z.B. gegen BMG im Derby und zuletzt in Duisburg.

Es folgten Alex Wehrle und Jörg Schmadtke mit den Berichten für die Geschäftsführung und besonders der Wehrle-Bericht ließ aufhorchen. So haben wir in der letzten 2.Liga-Saison nicht nur mit 46.000 Zuschauern im Schnitt einen neuen Rekord für die 2. Bundesliga aufgestellt, wir habe auch den Umsatz deutlich steigern können, einen Gewinn von 1,2 Mio. EUR erwirtschaftet und Verbindlichkeiten abbauen können. Einmal bei dem Thema wurde den Anwesenden dann auch mal erklärt, wo unser Verein wirklich steht und warum. Insgesamt 24,2 Mio. EUR an Verbindlichkeiten gegenüber Banken und Privatpersonen hat der FC Stand 11/2014 insgesamt. Dazu kommen noch ca. 8 Mio. EUR an Forderungen seitens FC gegen Dritte, die noch nicht beglichen sind und demnach auch in der FC-Kaße fehlen. So kommt dann die in der Preße häufig kolportierte Summe von 32 Millionen EUR zustande. Auch verwies Wehrle darauf, daß die insgesamt fünf Ab- und Aufstiege des FC insgesamt 100 Millionen EUR an finanzieller Substanz gekostet haben und wir de facto ein kleines Licht in der Bundesliga sind und rein aus Geldsicht immer noch auf Vereine wie Mainz, Augsburg, Freiburg schielen müßen.

Die Rede von Jörg Schmadtke danach war kurz, knackig und wurde mit viel Beifall bejubelt. Vor allem, weil er noch einmal darauf verwies, wie er dieses Team zusammen gestellt hat, schneller als alle anderen war u.v.a. Aktuelle Leistungsträger (Stichwort: Jonas Hector) allesamt langfristig an den Verein gebunden sind. Wir müßen keinen Spieler mehr verkaufen, aber gute Angebote hören wir uns immer an, denn wir haben immer noch mehr als 20 Mio. EUR Schulden, so der Tenor ;-)

Danach trat dann Stefan Müller-Römer als Vorsitzender des Mitgliederbeirates ans Mikrofon und war voll des Lobes über die geleistete Arbeit von Vorstand und Geschäftsführung und bat darum, beide zu entlasten. Das wäre vor gut 3 Jahren ebenso undenkbar gewesen, wie die Tatsache, daß er wie auch der FC-Präsident in einer Reihe und auf der Bühne sitzen.

In der Folge gab es viele Anträge zur Abstimmung (ich durfte nicht mitmachen), die aber allesamt das deutliche Votum der Mitglieder fanden. Alle Verantwortungsträger des Vereins wurden deutlich entlastet und die Satzung wie folgt geändert:

- Ab dem Jahr 2016 besteht die Möglichkeit (soll und kann, kein muß) einer Vergütung (und keiner Aufwandsentschädigung) für das FC.Präsidium, deßen Höhe aber Mitgliederrat und Vereinsbeirat bestimmen und deßen Rechtmäßigkeit dann noch beim zuständigen Finanzamt bestätigen laßen müßen (Stichwort Gemeinnütziger Verein).

- Zudem können ab sofort für 1948 EUR lebenslange FC-Mitgliedschaften erworben werden, die aber keinerlei mehr an Vergünstigungen oder Vorteilen bringen wie den üblichen Mitgliedern. Auch besteht ab sofort die Möglichkeit einer Ratenzahlung für die Mitgliedsbeiträge, zudem wurden diese im Bereich Ermäßigungen noch einmal justiert.

- Dann wurde noch entschieden, daß - mit Zustimmung der Vereinsgremien - ein Investor maximal 25% an Anteilen vom Verein erwerben kann, bisher waren maximal 49% möglich.

Bald war dann Schluß, alles friedlich, glücklich, konstruktiv und sehr intereßant und ich gehe da sicher gerne wieder hin. Und bald ist ja auch wieder Bundesliga. Die Mannschaft mit dem viel zu großen Stadion von Spree und Havel ist zu Gast, Bericht und Bilder gibt es wie immer von mir ;-) Come on FC!